In den vergangenen drei Tagen absolvierten 17 Schülerinnen und Schüler aus den Mittelschulen Pilsting und Wallersdorf an der Bischof-Riccabona Grund- und Mittelschule unter Leitung von Andreas Scheuerer vom Johanniter Unfall-Hilfe e.V. eine fundierte Schulsanitäterausbildung, die ihnen wichtige Kenntnisse und praktische Fähigkeiten im Umgang mit Notfällen vermittelt hat. Im Mittelpunkt der Ausbildung stand nicht nur die Vermittlung von Fachwissen, sondern auch die Entwicklung von Eigenschaften wie Freundlichkeit, Einfühlungsvermögen und Hilfsbereitschaft – Eigenschaften, die den „perfekten“ Schulsanitäter ausmachen. Der perfekte Schulsanitäter – mehr als nur Wissen Zu Beginn der Ausbildung arbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Gruppen daran, ein Profil des idealen Schulsanitäters zu erstellen. Dabei kristallisierten sich folgende Eigenschaften heraus: Nett, freundlich, hilfsbereit, fachkundig und einfühlsam. Diese Mischung aus Sozialkompetenz und medizinischem Wissen bildet die Grundlage für einen verantwortungsvollen Umgang mit Notfallsituationen. Sicherheit zuerst – Eigenschutz bei Notfällen Ein zentrales Thema war das richtige Vorgehen bei einem Notfall. Besonders wichtig ist hierbei der Eigenschutz: Ersthelfer dürfen sich selbst niemals unnötig in Gefahr bringen. Nur wenn sie selbst sicher sind, können sie anderen effektiv helfen. Die Schülerinnen und Schüler lernten, wie sie Gefahrenquellen erkennen und frühzeitig absichern. Atmung kontrollieren – richtig den Kopf überstrecken Ein wichtiger Sicherheitscheck bei einem bewusstlosen Betroffenen ist die Kontrolle der Atmung. Hierbei ist es entscheidend, den Kopf richtig zu überstrecken, um die Atemwege freizumachen. Die Schülerinnen und Schüler übten intensiv, wie sie dies korrekt durchführen, um eine sichere Atemkontrolle zu gewährleisten. Bewusstseinszustände und Erste-Hilfe-Maßnahmen Die Ausbildung vermittelte außerdem das Wissen zu verschiedenen Bewusstseinsarten: bewusstseinsklar, bewusstseinsgetrübt und bewusstlos. Im praktischen Teil lag ein Schwerpunkt auf der stabilen Seitenlage, die bei bewusstlosen, aber atmenden Personen lebensrettend sein kann. Ebenso wurde der richtige Umgang mit Krampfanfällen geübt, um Betroffene sicher zu betreuen. Keine Atmung – sofort handeln Wenn keine Atmung festgestellt wird, müssen die Schülerinnen und Schüler sofort reagieren: Die Notrufnummer 112 wählen, den Betroffenen auf einen festen Untergrund legen und unverzüglich mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) beginnen. Dabei konnten die jungen Sanitäter erleben, wie anstrengend es sein kann, die erforderliche Drucktiefe und Druckfrequenz einzuhalten – eine Herausforderung, die Ausdauer und Konzentration erfordert.
 
Herz- und Atemprobleme erkennen und handeln Die Ausbildung umfasste auch häufig auftretende akute Probleme wie Herzinfarkt, Verschlucken, Asthmaanfälle, Allergien und Hyperventilation. Dabei lernten die Schülerinnen und Schüler, Symptome zu erkennen und je nach Situation die richtigen Maßnahmen einzuleiten, etwa die Seitenlage, das Beruhigen der Betroffenen oder die Verwendung eines Asthmasprays. Umgang mit Verletzungen im Schulalltag Verletzungen sind im Schulalltag keine Seltenheit. Die Teilnehmer übten verschiedene Verbände anzulegen, eine Unterarmschiene richtig zu fixieren, Wunden zu kühlen und die Verletzten ruhigzustellen. Dieser praktische Teil stärkte das Vertrauen in den eigenen Umgang mit Verletzungen. Kopfprobleme – Schlaganfall, Sonnenstich und Hitzschlag Auch Kopfprobleme wurden thematisiert: Schlaganfall, Sonnen- und Hitzschlag können lebensbedrohlich sein. Die Schülerinnen und Schüler erlernten typische Symptome wie plötzliche Schwäche, Sprachstörungen oder Bewusstseinsveränderungen und die passenden Erste-Hilfe-Maßnahmen, um schnell und gezielt helfen zu können. Hilfe leisten statt wegschauen Die Ausbildung vermittelte vor allem eine wichtige Botschaft: Bei Notfällen nicht wegzuschauen, sondern Hilfe zu leisten. „Man kann nur etwas falsch machen, wenn man nichts tut“, so der Tenor unter den jungen Sanitätern. Dieses Selbstbewusstsein motiviert sie, im Ernstfall einzugreifen und Leben zu retten. Abschlussprüfung – Theorie und Praxis Zum Abschluss der Ausbildung stand eine theoretische Prüfung an, in der das erworbene Wissen über Erste Hilfe abgefragt wurde. Parallel dazu wurde in einer praktischen Prüfung das Können bei verschiedenen Maßnahmen, die richtige Dokumentation und der einfühlsame Umgang mit den Betroffenen bewertet. Die neue Generation Schulsanitäter ist somit bestens vorbereitet, um im Schulalltag kompetent, sicher und mit Herz zu helfen. Ihre Ausbildung trägt maßgeblich dazu bei, dass in Notfallsituationen schnell und richtig gehandelt wird – ein Gewinn für die gesamte Schulgemeinschaft und ein weiterer Schritt im Ausbau der Zusammenarbeit der Hans-Carossa- Grund- und Mittelschule Pilsting und der Bischof-Riccabona Grund- und Mittelschule Wallersdorf. Ein großer Dank geht hierbei an Andreas Scheuerer vom Johanniter Unfall-Hilfe e.V. und sein Team, das uns hier mit Professionalität und riesigem Engagement unter die Arme greift.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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