Bürgermeister Josef Hopfensperger übernahm gerne die Schirmherrschaft über das Projekt im Vorfeld und freute sich umso mehr, dass die Hans-Carossa Grund- und Mittelschule nun ein Teil des deutschlandweiten Netzwerkes ist. „Unsere Grund-und Mittelschule bekennt Farbe. Sie steht ein für Vielfalt und Toleranz“, betonte er.
Seit 1995 besteht das größte Schulnetzwerk Deutschland, der bundesweite Zusammenschluss „Schule ohne Rassismus“, das den Schülern die Möglichkeit bietet, das Klima an ihrer Schule aktiv mitzugestalten, indem sie sich bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt wenden. „Nicht selten werden Kinder anderer Hausfarbe, Religion oder Herkunft ausgegrenzt“, sagte Auron Berisha, Schülersprecher. Dagegen wollten die Schüler etwas tun, aktiv. Die 8. und 9. Klassen hatten sich mit Sozialpädagogin Nadine Maier zusammen geschlossen und ihre Mitschüler befragt, denn den „Titel“ bekommt man nicht ohne weiteres: Voraussetzung des Netzwerkes ist, dass mindestens 70 Prozent aller Menschen, die an der Schule lernen und arbeiten, sich mit ihrer Unterschrift verpflichten, sich künftig gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule aktiv einzusetzen, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekttage zum Thema durchzuführen. In Pilsting waren es nicht „nur“ 70 Prozent – es waren 98 Prozent, wie Auron Berisha der in der Schulaula komplett versammelten Schulfamilie erzählte. „Das war nur der Anfang“, setzte er hinzu. Projekte sollen weiter geführt werden und das aktive Handeln gegen Rassismus weiter geführt werden. „Ich, als Schülersprecher, wünsche mir, dass wir im Alltag anfangen und keine Unterschiede zwischen Menschen verschiedener Hautfarbe, Religion oder Herkunft machen.“
„Ich finde es großartig, dass sich die gesamte Schule für Toleranz und ein respektvolles Miteinander an der Schule stark macht“, sagte Hopfensperger zu den Schülern. „dass bereits Schülerinnen und Schüler, also noch sehr junge Menschen, ein so großartiges Engagement zeigen.“ Die Schüler setzen und setzten sich für das Ziel ein, dass sich alle der Schulgemeinschaft, gleich welcher Herkunft oder Konfession sie sind, an unserer Schule wohlfühlen. Mit dieser Bereitschaft, gegen Rassismus, Diskriminierung und Mobbing vorzugehen, setze die Schule ein Zeichen, ein Signal, das gerade heute, in einer Zeit, in der oft von rassistischen Pöbeleien und Übergriffen berichtet wird, von großer Bedeutung ist. Besonders dankte er Rektorin Karolina Schober, Konrektor Alfred Jahrstorfer und Nadine Maier, die die Initiative ergriffen hatten und mit viel Elan und Überzeugungskraft den Weg dafür bereiteten, das die Schule eine „Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage“ wird – ein Zeichen, das auch ein gutes Beispiel für die ganze Gemeinde ist.
Rektorin Karolina Schober verwies auf die Kunstausstellung, die derzeit in der Aula zu sehen ist. Schon viele Wochen setzen sich die Schüler mit Rassismus auseinander, unter anderem in der künstlerischen Form, die zu der Ausstellung führte.
Bei all den Schreckensmeldungen, die der Tag bringt, bleibe es nicht aus, dass eine gewisse „Gewöhnung“ an das zu sehende Leid eintritt, sagte der Regionalkoordinator für Schulen mit Courage in Niederbayern Martin Birkner, damit gehe auch die Gleichgültigkeit einher. „Wir reden immer mehr von Zahlen, immer weniger von Menschen“, sagte er. „Und wir verallgemeinern oft.“ Begeht ein Mensch eine Straftat, sei das immer schrecklich – unabhängig von Hautfarbe, Herkunft oder Religion. Er freute sich, den Schülern – stellvertretend Bürgermeister Josef Hopfensperger, Rektorin Karolina Schober, Konrektor Alfred Jahrstorfer sowie Schülersprecher Auron Berisha und Sozialpädagogin Nadine Maier sowie Pfarrer Jürgen Josef Eckl die große Plakette 'Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage' überreichen zu können.